Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Literaturwissenschaftler der Uni Halle erhält kanadischen Wissenschaftspreis

Nummer 069/2017 vom 08. Juni 2017
Das Canada Council of the Arts verleiht Prof. Dr. Werner Nell, geschäftsführender Direktor des Germanistischen Instituts der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU), den John G. Diefenbaker Award. Der Preis ist mit knapp 100.000 Kanadischen Dollar dotiert. Es handelt sich um Kanadas wichtigsten Wissenschaftspreis, der jährlich an einen deutschen Wissenschaftler vergeben wird. Die Auszeichnung ermöglicht es dem Preisträger, für ein Jahr an einer kanadischen Universität zu forschen. Werner Nell nutzt diese Chance, um an der Queen's University in Kingston (Ontario) den Einfluss von Großstädten als Ankunftsorte für Migranten zu untersuchen.

Der Komparatist Werner Nell lehrt an der MLU vergleichende Literatur- und Kulturwissenschaften und ist stellvertretender geschäftsführender Direktor des Mühlenberg Zentrums für Amerikastudien. Seine Forschungsaufenthalte wird er an der kanadischen Queen’s University verbringen, an der er seit 2008 eine Honorarprofessur innehat. Außerdem initiierte Nell von 2007 bis 2014 einen Studierendenaustausch zwischen beiden Universitäten. "Ich werde meine Forschungsaufenthalte im kommenden Jahr auch dazu nutzen, sowohl die wissenschaftliche Kooperation als auch eine Neureglung für den Austausch von Studierenden voranzubringen", sagt Werner Nell.

Das prämierte Forschungsprojekt "Urban villagers in the Arrival City" entstand aus der langjährigen Begleitung von Arbeitsprojekten über Migration, unter anderem mit dem Mainzer Institut für sozialpädagogische Forschung, dessen geschäftsführendem Vorstand Nell seit 1992 angehört. Im deutsch-kanadischen Vergleich wird im Projekt untersucht, wie sich die Lebenserfahrungen, Lebenstechniken und Wertvorstellungen der überwiegend aus ländlichen Räumen stammenden Migranten ändern, wenn sie in den großen Städten der Industriegesellschaften ankommen. "Offensichtlich sind es gerade die mit dem Leben in ländlichen und randständigen Erfahrungswelten verbundenen und dort geforderten Verhaltensmuster, die in einer flüchtigen Moderne hilfreich sein können, einen eigenen Lebensentwurf zu verfolgen und sich in den Aufnahmegesellschaften zurecht zu finden", erklärt Nell.

Das Forschungsprojekt stellt eine Weiterführung des Projekts "Experimentierfeld Dorf" dar, das seit 2015 von der Volkswagen-Stiftung gefördert wird, in dem Nell den aktuellen Boom literarischer, medialer und popkultureller Dorfbilder untersucht.

Der John G. Diefenbaker Award wurde 1991 begründet und ist nach dem ehemaligen kanadischen Ministerpräsidenten John G. Diefenbaker (1895-1979) benannt. Die Auszeichnung ist das Pendant zum Konrad Adenauer-Forschungspreis, der 1988 ins Leben gerufen wurde und vom Auswärtigen Amt der Bundesrepublik Deutschland gestiftet wird. Beide Preise sollen den universitären Austausch zwischen Kanada und Deutschland fördern.

 

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