Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Von rechts: Johanna Wanka, Milton T. Stubbs, Udo Sträter, André Schröder
Foto: Uni Halle / Maike Glöckner
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Schub für die Proteinforschung der Uni Halle: Bundesministerin Wanka übergibt neues Proteinzentrum

Nummer 100/2017 vom 28. August 2017
Die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) ist ab heute um ein neues Forschungszentrum reicher: Bundesforschungsministerin Prof. Dr. Johanna Wanka hat das "Proteinzentrum Charles Tanford" an die MLU übergeben. Dort bündelt die MLU ihre Expertise im Bereich der Proteinbiochemie. Der Bund und das Land Sachsen-Anhalt haben gemeinsam rund 40 Millionen Euro in den Forschungsneubau investiert.

"Das Proteinforschungszentrum bringt verschiedene Disziplinen zusammen, vor allem aber Menschen, die in dem neuen Forschungsbau arbeiten. Es wird die starke Proteinforschung hier in Halle weiter stärken, davon bin ich überzeugt. Ich wünsche mir, dass die hochgradig vernetzte Spitzenforschung, die sie hier betreiben, durch das neue Zentrum einen weiteren Schub erfährt", sagt Bundesforschungsministerin Prof. Dr. Johanna Wanka.

"Vorstellen, was sich keiner vorstellen kann! Das ist eine Beschreibung von Innovation und diese Formulierung halte ich für zutreffend für die Arbeit der Forscher und Entwickler im Bereich Proteine der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Ich wünsche mir, dass sie mit den nun sehr modernen Bedingungen neue Wege beschreiten, Neues entdecken, Neues erforschen zum Wohle der Menschen. Wenn das gelingt, haben wir mit unserer Hochbauverwaltung das Geld hier großartig angelegt", ergänzt der Finanzminister des Landes Sachsen-Anhalt André Schröder.

"Das neue Proteinzentrum ist wegweisend für die Arbeit des universitären Forschungsschwerpunkts Biowissenschaften - Makromolekulare Strukturen und biologische Informationsverarbeitung. Durch die räumliche Nähe der einzelnen Arbeitsgruppen lassen sich künftig noch besser gemeinsame Forschungsprojekte planen und realisieren. Das Forschungszentrum ist außerdem eine Bestätigung für die hervorragende Forschungsleistung, die unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in den vergangenen Jahren geleistet haben", sagt Rektor Prof. Dr. Udo Sträter.

Das Proteinzentrum hat eine Nutzfläche von rund 5.400 Quadratmetern. In dem modernen Forschungsneubau werden künftig 255 Beschäftige aus zwölf Arbeitsgruppen der Naturwissenschaftlichen Fakultäten I und II sowie der Medizinischen Fakultät tätig sein und gemeinsam aktuelle Fragen der Proteinbiochemie bearbeiten. Insgesamt stehen den Forscherinnen und Forschern 125 Labore und 62 Büros sowie mehrere Besprechungs- und Konferenzräume zur Verfügung. Aktuell werden im Gebäudeinneren die Arbeitsräume, Labore und Büros eingerichtet sowie die Haustechnik installiert. In der zweiten Jahreshälfte 2018 soll das Zentrum dann vollständig in Betrieb genommen werden.

Proteine sind wichtige Bausteine des menschlichen Körpers und steuern innerhalb von Zellen viele wichtige Prozesse, wie die Weitergabe von Erbinformationen. An der MLU konzentriert sich die Proteinforschung auf vier Themenkomplexe: Die Erforschung von Membranproteinen, von Proteinen in der posttranskriptionellen Genregulation, von Proteinen in der Tumorentstehung und als Tumormarker sowie von Proteinmodifikationen und ihrer funktionellen Bedeutung. Die durch Grundlagenforschung gewonnenen Erkenntnisse helfen zum Beispiel in der medizinischen Diagnostik und Krebstherapie, aber auch in der Pflanzenforschung.

Benannt ist das Proteinzentrum nach dem jüdischen Wissenschaftler Charles Tanford (1921-2009), einem Pionier der Proteinforschung. Tanford wurde unter dem Namen Karl Tannenbaum in Halle geboren. Seine Familie emigrierte 1929 nach England und änderte dort ihren Familiennamen. Charles Tanford erhielt seine akademische Ausbildung in den USA und verbrachte dort sein gesamtes wissenschaftliches Leben. Er führte insbesondere grundlegende Arbeiten zur Stabilität der Proteinstruktur durch. Aus den USA verfolgt Tanfords Familie das Baugeschehen interessiert. Ihr Besuch wird für die Eröffnung 2018 erwartet.

 

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