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Universität Halle führt einmaliges deutsch-japanisches Austauschprogramm für Studierende weiter

Nummer 087/2015 vom 05. August 2015
Seit 2009 können deutsche und japanische Studierende im Austauschprogramm der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) und der Keio Universität Tokio einen Masterstudiengang absolvieren, der zu zwei vollwertigen Masterabschlüssen führt. Das bundesweit einmalige Angebot kann nach der Pilotphase, die die Robert Bosch-Stiftung finanziell unterstützt hat, nun mit der Förderung durch die Haniel Stiftung mindestens weitere drei Jahre fortgeführt werden. Auch die Studienstiftung des deutschen Volkes unterstützt mit ihrem Japan-Programm die Studierenden im deutsch-japanischen Doppelmaster weiterhin mit einem Stipendium.

„Es gibt kein vergleichbares Programm in Deutschland", sagt Japanologie-Professor Christian Oberländer von der MLU. Denn die Teilnehmer erlangen nicht nur zwei Masterabschlüsse an der MLU sowie der japanischen Elite-Universität und werden damit zu Experten der jeweiligen Kultur, sondern deutsche Studierende können ohne Vorkenntnisse der japanischen Sprache in ein Intensivprogramm einsteigen, das auch die Bearbeitung von Themen aus ihren Fachgebieten erlaubt. Allerdings im Gegensatz zu anderen Programmen immer auf Japanisch; Englisch ist nicht vorgesehen. „Das Studium ist trotzdem keineswegs auf deutsche Japanologie-Studenten zugeschnitten. Wir haben Juristen, Informatiker und viele weitere Fachgebiete dabei", sagt Oberländer. Für das nötige intensive Training der japanischen Sprache in Wort und Schrift gibt als Unterstützerin die Haniel Stiftung rund 250.000 Euro jährlich. Einzel- und Kleinstgruppenunterricht kann so finanziert werden. Ihre Masterarbeit müssen deutsche Studierende am Ende der zwei Jahre auf Japanisch verfassen können.

Darüber hinaus bietet das Institut für Japanologie für die deutschen Studierenden ein ebenfalls mit der Haniel Stiftung entwickeltes E-Learning-System an, das ortsungebundenes Üben und Vertiefen ermöglicht. „Das sind ideale Bedingungen, denn wir haben auch eine Vereinbarung mit dem größten japanischen Lehrbuchverlag, dessen Inhalte kostenfrei zu verwenden", sagt Christian Oberländer.

Der neue Turnus beginnt am 1. September 2015 mit fünf japanischen und fünf deutschen Studierenden. Der Doppelmaster ist gefragt: „Im Moment kommen zehn Bewerber auf einen Studienplatz, denn wir vergeben am Ende kein einfaches Zertifikat, sondern zwei anerkannte Masterabschlüsse", sagt Oberländer. Deutsche Absolventen arbeiten daher auch oft im Anschluss einfach weiter in Japan - oft bei großen japanischen Firmen oder weiter in der Wissenschaft.

„Dass das so möglich ist, das ist auch der sehr guten und langjährigen Partnerschaft mit der Keio Universität zu verdanken", sagt Christian Oberländer. Die Keio Universität ist eine führende Elite-Universität Japans. Sie wurde 1858 von Yukichi Fukuzawa, einem Pionier des modernen Japans, gegründet. Sie ist die älteste Universität Asiens und zählt über 30.000 Studierende, von denen viele nach ihrem Abschluss eine führende Stellung in der japanischen Politik und Wirtschaft einnehmen.

Die Haniel Stiftung ist eine gemeinnützige Stiftung des privaten Rechts mit Sitz in Duisburg. Sie wurde 1988 von der Franz Haniel & Cie. GmbH gegründet. Zurzeit vergibt die Stiftung Fördermittel von mehr als zwei Millionen Euro jährlich. Rund die Hälfte davon entfällt auf Stipendien. Einer ihrer Förderschwerpunkte liegt im Bereich der Hochschulen, um praxisnahe Lehrangebote zu schaffen, die den internationalen Wissenstransfer begünstigen.

Die Studienstiftung des deutschen Volkes ist mit rund 11.000 Stipendiaten das größte und zugleich das älteste deutsche Begabtenförderungswerk. Frei von politischen, religiösen und weltanschaulichen Vorgaben fördert sie besonders begabte Studierende und Doktoranden. Die Finanzierung erfolgt durch den Bund, die Länder und Kommunen, eine Vielzahl von Stiftungen und Unternehmen sowie private Spender.

Weitere Informationen:
www.studienstiftung.de/japan.html
www.japan-doppelmaster.de

 

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