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LEDs und Smartphone-Displays: Richard Friend stellt Potenziale organischer Halbleiter in Halle vor

Nummer 134/2015 vom 23. November 2015
Sir Richard Friend, einer der Pioniere der Forschung zu Polymer-basierten Halbleitern, ist Gast beim Physikalischen Sonderkolloquium der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) auf dem Weinberg-Campus in Halle. Der vielfach ausgezeichnete britische Physiker spricht am Mittwoch, 25. November, ab 17.15 Uhr über die Potenziale organischer Halbleiter für die Optoelektronik. Der Vortrag ist öffentlich und wird in englischer Sprache gehalten. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik (IWM) in Halle und dem Max-Planck-Institut für Mikrostrukturphysik statt.

Prof. Dr. Richard Friend hat die Cavendish-Professur für Physik an der University of Cambridge. In seinem Vortrag in Halle stellt er „Organic Semiconductors for Optoelectronics“ in den Mittelpunkt. Pi-konjugierte organische Moleküle und Polymere sind leistungsstarke Halbleiter, die unter anderem in LEDs eingesetzt werden und für Smartphone-Displays, Beleuchtung und den Einsatz in der Photovoltaik zentrale Bedeutung haben. Zu den Stärken der Materialien gehört die leichte Verarbeitbarkeit, beispielsweise durch direkt druckbare Transistorschaltkreise, die zu niedrigen Herstellungskosten führt.

Die Verwendung der Halbleiter ist nur durch ein sehr genaues Verständnis der Materialeigenschaften möglich. Für die Physik der organischen Halbleiter sind die Wechselwirkungen zwischen Defektelektronen sowie große Spin-Austausch-Energien entscheidend, auf die Richard Friend in seinem Vortrag eingehen wird. Die Steuerung des Spins im angeregten Zustand ist der Schlüssel für den effizienten Einsatz der Materialien in LEDs und Solarzellen. Der Physiker wird in Halle neueste Erkenntnisse zur Kontrolle der angeregten Zustände von emittierenden-Spin-Singlets und nicht-emittierenden-Spin-Triplets vorstellen.

Gastgeber für Friends Aufenthalt ist Prof. Dr. Jamal Berakdar vom Institut für Physik der MLU. Er sieht dem Vortrag gespannt entgegen: „Ich freue mich sehr, dass mit Richard Friend ein Fachkollege unserer Einladung nachgekommen ist, der bahnbrechende Entwicklungen ermöglich hat. Ich bin sicher, dass sein Vortrag auch neue Anregungen für die Forschung bei uns in Halle geben wird.“ Prof. Dr. Ralf Wehrspohn, Leiter des Fraunhofer IWM in Halle und Professor für Mikrostrukturbasiertes Materialdesign an der MLU, betont: „Die Erkenntnisse von Prof. Friend unterstreichen die Bedeutung der Materialforschung, nicht nur innerhalb der Physik, sondern für die gesamte Gesellschaft. Denn seine Arbeiten haben einen hohen Anwendungsbezug.“

Richard Friend leitet neben dem Physik-Lehrstuhl in Cambridge zudem auch das Winton-Programm für die Physik der Nachhaltigkeit und das Maxwell Centre. Sein Forschungsschwerpunkt ist die physikalische und materialwissenschaftliche Untersuchung von Halbleitern auf Kohlenstoff- und vor allem Polymerbasis.

Seine Arbeitsgruppe demonstrierte als erste deren Einsatz als Feldeffekttransistoren und trieb die Anwendung in LEDs, photovoltaischen Dioden und Lasern entscheidend voran. Friend ist seit 1993 Fellow der Royal Society, 1998 wurde er mit der Rumford-Medaille der Akademie ausgezeichnet. Zu seinen weiteren Ehrungen zählen unter anderem die Goldmedaille der European Materials Research Society (2003), der Descartes-Preis der EU (2003) sowie der Millennium Technology Prize (2010). 2003 wurde er geadelt.

Vortrag von Richard Friend: “Organic Semiconductors for Optoelectronics”
Termin: Mittwoch, 25. November 2015, 17.15 Uhr
Ort: Gustav-Mie-Hörsaal
Theodor-Lieser-Straße 9, 06120 Halle (Saale)

 

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