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Amo-Lecture: Wissenschaftler aus dem Senegal spricht über die Philosophen außerhalb Europas
Souleyman Bachir Diagne beschäftigt sich in diesem Vortrag mit der Geschichte der Philosophie, die er von ihrem Fokus auf europäische Denker befreien möchte. Häufig sei die Geschichte der Philosophie zum Beispiel zu stark mit den griechischen Philosophen der Antike verbunden, so Diagne. Dabei habe die Philosophie auch in anderen Sprachen als den europäischen eine lange Tradition aufzuweisen. In seinen Forschungsarbeiten befasst er sich primär mit der außereuropäischen Philosophie, insbesondere der Philosophie der islamischen Welt.
Die Lecture-Reihe findet zu Ehren des Philosophen Anton Wilhelm Amo statt. Amo wurde als Kind aus Afrika in die Sklaverei verschleppt und verdankte es nur der Gunst seines Besitzers August Wilhelm von Braunschweig-Wolfenbüttel, dass er eine akademische Ausbildung genießen konnte. Im Jahre 1734 wurde er mit einer Dissertation zum Thema "De humanae mentis apatheia" (Das Leib-Seele-Problem) in Wittenberg promoviert. In den 1740er Jahren kehrte er, auch nach mehrfachen rassistischen Anfeindungen, ins heutige Ghana zurück.
Der diesjährige Vortrag ist der Teil der "Joint Lectures" des Seminars für Ethnologie der MLU und des Max-Planck-Instituts für ethnologische Forschung. Weitere Veranstalter sind das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Schwerpunktprogramm SP1448: Adaption and Creativity in Africa und das Forschungsnetzwerk LOST.
Anton-Wilhelm-Amo-Lecture
Zeit: Donnerstag, 26. Oktober 2017, 18:15 Uhr
Ort: Melanchthonianum, Hörsaal XX (2. Etage)
Universitätsplatz 9, 06114 Halle
Eintritt frei