Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Kontakt für die Medien

Tom Leonhardt
Wissenschaftsredakteur
Telefon: +49 345 55-21438

Ansprechpartner*in zu dieser Pressemitteilung

Prof. Dr. Georg Schmidt
Fachgruppenleiter Nanostrukturierte Materialien
Telefon: +49 345 55-25320

Internet

Kontakt

Manuela Bank-Zillmann

Telefon: +49 345 55-21004
Telefax: +49 345 55-27404

Universitätsplatz 8/9
06108 Halle

Weiteres

Login für Redakteure





Von flexibler Spintronik bis zu organischen Solarzellen: Internationale Tagung an der Uni Halle

Nummer 096/2018 vom 07. August 2018
Organische Halbleiter sind günstig herzustellen und flexibel einsetzbar. Neue Erkenntnisse zum Magnetismus in der organischen Spintronik könnten dabei helfen, ihre Effizienz und Einsatzmöglichkeiten noch weiter zu verbessern. Über aktuelle Entwicklungen und Forschungsergebnisse in diesem Bereich diskutieren mehr als 80 führende Forscherinnen und Forscher während des siebten "International Meeting on Spins in Organic Semiconductors" (SPINOS) vom 13. bis 16. August an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU). Organisiert wird die Veranstaltung von Prof. Dr. Georg Schmidt am Institut für Physik der MLU. Sie findet zum ersten Mal an einer deutschen Universität statt.

Die Spintronik erforscht eine spezielle magnetische Eigenschaft von Elektronen: den Spin. Damit ist eine Art Eigendrehimpuls von Elektronen gemeint, der ein magnetisches Moment erzeugt und Ursache des Magnetismus ist. Nutzen lässt sich der Spin in der Praxis zum Beispiel bei der Entwicklung neuartiger elektronischer Bauteile oder Speichermedien. Dabei können auch organische Halbleiter zum Einsatz kommen. Neuartige Leuchtdioden, wie sie zum Beispiel in biegbaren Displays verwendet werden - sogenannte OLEDs -, lassen sich über den Spin zu einer höheren Effizienz verhelfen. Auch für die Entwicklung organischer Solarzellen können diese Effekte wichtig sein. "Es gibt bereits Verfahren, die organische Halbleiter so auf Oberflächen drucken können, wie es ein Tintenstrahldrucker auf Papier tut", sagt der Physiker Prof. Dr. Georg Schmidt von der MLU, der die Tagung organisiert. Dadurch seien die Einsatzmöglichkeiten viel breiter als bei anorganischen Materialien, so der Forscher weiter. Die Nutzung des Magnetismus von Spins könne hierbei neue Optionen und Anwendungsmöglichkeiten schaffen, zum Beispiel auch Magnetspeicher aus Plastik.

Das SPINOS-Meeting führt internationale Forschergruppen auf dem Gebiet der organischen Halbleiter aus ganz unterschiedlichen Fachbereichen zusammen: von der Grundlagen- bis zur angewandten Forschung, von der Physik bis zur Chemie. "Das Ziel der Tagung ist es, die verschiedenen Fachkreise zusammenzubringen und einen interdisziplinären Austausch zu ermöglichen", sagt Schmidt. Neben der Physik der Spinphänomene in der organischen Elektronik geht es daher auch um neue Materialien, ihre Herstellung und ihre Charakterisierung.

Das SPINOS-Meeting fand erstmals 2007 in Bologna statt. Es folgten Stationen in den USA (Salt Lake City, Chicago), den Niederlanden (Amsterdam), England (London) und Japan (Himeji).

 

Zur Veranstaltung:
7th International Meeting on Spin in Organic Semiconductors (SpinOS 2018)
13. bis 16. August 2018
Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina
Jägerberg 1
06108 Halle (Saale)

 

Zum Seitenanfang