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Vor 275 Jahren immatrikuliert: Johann Joachim Winckelmann
Mit Johann Joachim Winckelmann verbinden kulturell Interessierte und Engagierte die Begründung und Popularisierung der inzwischen breit aufgestellten Wissenschaften Archäologie und Kunstgeschichte. Winckelmann wird auch zu den geistigen Pionieren gezählt, die im 18. Jahrhundert eine erneute Renaissance der antiken Klassik in Architektur, bildender Kunst und Literatur, den Klassizismus bewirkt haben.
Eine der Stufen in Winckelmanns Karriere bildete Halle an der Saale. Hier war er zwischen 1738 und 1740 vier Semester lang in der Theologischen Fakultät eingeschrieben. Was hat den Schustersohn zum Studium gelockt? Wie hat er es zusammen mit seinen Kommilitonen betrieben? Hat ihm das Studium etwas gebracht? Von welchen Institutionen und Professoren hat er profitiert? Professoren, die alles andere als Archäologen und Kunsthistoriker waren - Theologen, Philosophen und Naturwissenschaftler nämlich! Was hat er mit dem angehäuften geistigen Kapital begonnen und wie hat er sich darüber ausgelassen, nachdem er zur Berühmtheit geworden war?
Anlässlich der 275. Wiederkehr seiner Immatrikulation in Halle sprechen Alain Schnapp aus Paris, Hans-Dieter Zimmermann, Alexander Aichele und Sven Papstmann aus Halle, Christoph Schmälzle aus Berlin und Elisabeth Décultot aus Paris und Berlin über die Altertumswissenschaft, die Ästhetik und deren Vertreter in Halle und Leipzig zu Winckelmanns Studienzeit.
Die Veranstaltung findet unter der Leitung von Prof. Dr. Heinrich Dilly, Prof. Dr. Daniel Fulda, Prof. Dr. Stefan Lehmann und Dr. Ralf-Torsten Speler statt.
Tagungsprogramm
13:30
Begrüßung durch Stefan Lehmann
Einführung von Heinrich Dilly
14:00
Alain Schnapp, Paris:
Die Lehre der Vergangenheit:
Antiquare zwischen Natur und Kultur in Europa um 1740
14:45
Hans-Dieter Zimmermann, Halle:
Johann Heinrich Schulzes Vorlesungen über
griechische und römische Altertümer nach antiken Münzen
16:00
Alexander Aichele, Halle:
Die Universalität des Artefakts. Winckelmanns „idealische Schönheit“
und Alexander Gottlieb Baumgartens Theorie der sinnlichen Erkenntnis
16:45
Christoph Schmälzle, Berlin:
Der Mund des Laokoon oder
Winckelmann und die akademische Tradition
17:30
Sven Pabstmann, Halle:
Leipziger Künstler, Sammler und Kenner
in ihren Beziehungen zu Johann Joachim Winckelmann
19:15
Begrüßung durch Rektor Udo Sträter
Einführung von Daniel Fulda
Hallescher Winckelmann Vortrag
Élisabeth Décultot, Paris/Berlin:
Von der Reichshistorie zur Geschichte.
Winckelmanns Ausbildung zum Historiker
Apéro riche im Historischen Sessionssaal