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Kitsch: Tagung zum Nutzen der Nicht-Kunst
Dem Urteil ‚Kitsch‘ liegt offenbar kein ästhetischer Maßstab zugrunde. „Was kitschig ist und was als Kitsch gilt, erklärt sich vor allem aus den Verwendungsweisen dieses Geschmacksurteils“, so Prof. Dr. Andrea Jäger vom Germanistischen Institut. „Einst als Salonkunst, überflüssiger Plunder oder sogar Verbrechen im Sinne einer als minderwertig betrachteten Industrie- oder Populärkultur angeprangert, fand und findet Kitsch zunehmend Eingang in Privatsammlungen und kulturelle Institutionen.“
Die Tagung der Fachgebiete Neuere und neueste deutsche Literaturwissenschaft, Forschungsstelle Massenphänomene (MLU) und Kunst-, Design- und Architekturgeschichte der Burg Giebichenstein will nun klären, welchen Nutzen die Nicht-Kunst hat. Anhand dreier Themenblöcke wird dies untersucht: Kitsch als Vermittler ästhetischer Normen, als ästhetisches Wahrnehmungsverfahren in Krisenzeiten und als Kampfposition im Streit um gesellschaftliche und kulturelle Wertungen.
Die interessierte Öffentlichkeit ist zum Besuch der Vorträge und zur Teilnahme an den Diskussionen herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich.