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Wissenschaftliche Händel-Konferenz zur Macht und Ohnmacht der Musik in Halle

Nummer 200/2013 vom 08. November 2013
Musik hat eine besondere Wirkung auf die menschliche Seele. Diese Eigenschaft machte Musik in allen Epochen zu einem attraktiven Mittel der Demonstration von politischer Macht. „Macht und Ohnmacht der Musik. Händel, der Staatskomponist“ lautet der Titel der internationalen Konferenz, die zur Festwoche „Händel im Herbst“ nachgeholt wird, weil sie im Juni wegen des Hochwassers in Halle entfallen musste. Sie findet vom 14. bis 16. November 2013 im Kammermusiksaal des Händel-Hauses statt und wird von der Georg-Friedrich-Händel-Gesellschaft gemeinsam mit der Abteilung Musikwissenschaft am Institut für Musik der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) veranstaltet.

Die musikwissenschaftliche Konferenz fragt danach, wie Georg Friedrich Händel die Macht der Musik als Komponist darstellte, für welche Mächtigen er selbst Werke schuf und wie er sich als Musiker im Umfeld der Macht orientierte. „Die Veranstaltung wird die besonderen Formen der politischen Indienstnahme von Händels Musik im 19. und 20. Jahrhundert thematisieren, speziell in den Diktaturen des NS-Staates und der DDR“, sagt Prof. Dr. Wolfgang Hirschmann, Professor für Historische Musikwissenschaft am Institut für Musik der MLU und Präsident der Georg-Friedrich-Händel-Gesellschaft. So wurde Händel als „Wikinger der Musik“ für die Ideologie des Nationalsozialismus eingespannt oder später in der DDR als revolutionärer Vordenker einer Befreiung der Arbeiterklasse gefeiert. „Musik kann sich gegen ihren Missbrauch nicht wehren – darin liegt ihre Ohnmacht beschlossen“, führt Hirschmann aus.

Die Konferenz wird am Donnerstag, 14. November, um 9 Uhr eröffnet. In bewährter Zusammenarbeit mit der Stiftung Händel-Haus und der Händel-Gesellschaft ist es wieder gelungen, eine internationale Veranstaltung mit Referentinnen und Referenten aus dem In- und Ausland zu organisieren und dafür auch eine finanzielle Unterstützung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) einzuwerben.

„Es wird ein weit gespanntes Panorama entstehen, denn die Beiträge führen vom 18. Jahrhundert bis in die 1980er Jahre, und wir können uns auf die Zusammenarbeit mit einem wichtigen Forschungsprojekt stützen, das seit Oktober 2010 an der Stiftung Händel-Haus läuft“, freut sich Wolfgang Hirschmann. Die Mitarbeiter des Projekts „Grundlagenforschung zur Rezeptionsgeschichte Händels in den Diktaturen Deutschlands“, das wie die diesjährige Konferenz vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert wird, werden wichtige Ergebnisse ihrer Forschungen vorstellen. Der Musik- und Kulturwissenschaftler Dr. Albrecht Dümling aus Berlin führt in die Thematik mit Gedanken zum Thema „Musik als Mittel staatlicher Machtausübung“ ein.

Ein weiteres Highlight der Konferenz wird ein Roundtable mit Zeitzeugen am Freitag, 15. November, 10.30 bis 12.45 Uhr, sein. Dort werden sich Kulturpolitiker, Musiker, Wissenschaftler und Publizisten, die das Musikleben der DDR miterlebt und mit gestaltet haben, über die Händel-Bilder der DDR und den durchaus unterschiedlichen Umgang mit seiner Musik im SED-Staat austauschen.

Die Teilnahme an allen Veranstaltungen ist kostenfrei.
Das aktuelle Programm steht unter: www.haendel.de

 

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