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Prof. Dr. Milton T. StubbsInstitut für Biochemie und Biotechnologie
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Fünf erfolgreiche Jahre des "ZIK HALOmem": Struktur und Dynamik von Membranproteinen
Membranproteine sind für die Steuerung und Regulierung wichtiger Funktionen im menschlichen Körper verantwortlich. „Durch ihre funktionelle Vielfalt spielen sie eine zentrale Rolle in zahlreichen biologischen Prozessen“, sagt Prof. Dr. Milton T. Stubbs, Direktor des ZIK. Dazu gehören die Regulation des Stoff- und Informationsaustauschs innerhalb und zwischen Zellen, die Energiegewinnung sowie der Erhalt der strukturellen und funktionellen Integrität der Zellbestandteile. Membranproteine sind deshalb nicht nur von akademischem Interesse: Mehr als die Hälfte aller derzeit im Einsatz befindlichen Therapeutika zielen auf Membranproteine ab. Somit genießen diese biologischen Makromoleküle eine sehr große medizinische und pharmazeutische Bedeutung.
„Das Verständnis zur Wirkungsweise dieser Moleküleklasse ist jedoch noch relativ rudimentär“, erklärt Stubbs. Im ZIK HALOmem wurden die Weichen für die Strukturbiologie von Membranproteinen gestellt. Dass sich in den vergangenen fünf Jahren das zugrunde liegende Ziel - eine enge Verzahnung von Membranproteinbiochemie und Membranbiophysik - bewährt hat, gibt einen weiteren Anlass zu diesem Festkolloquium. Neben Beiträgen der Mitglieder des ZIK HALOmem über Bilanz und Ausblick der Forschungseinrichtung werden Vorträge international bekannter Wissenschaftler aus Antwerpen, Dublin, Frankfurt und Oxford einen Überblick über den aktuellen Forschungsstand der Strukturforschung an Membranproteinen bieten.
Seit 2009 arbeiten im ZIK HALOmem die zwei Nachwuchsgruppen „Membranproteinbiochemie“ (Leiter Dr. Mikio Tanabe, vorher Vanderbildt University, USA) und „Biophysikalische Chemie der Membranen“ (Leiterin Juniorprofessorin Dr. Kirsten Bacia, vorher University of California at Berkeley, USA) eng zusammen, um neue Werkzeuge für die Aufklärung der Struktur und Dynamik von Membranproteinen zu entwickeln. Besonders erwähnenswert ist die Verleihung des Hugo-Junkers-Preises für Innovation 2013 für gemeinsam veröffentlichte Forschungsergebnisse der beiden Nachwuchsgruppen.
Strategisch hat sich der wissenschaftliche Fokus von ZIK HALOmem zu einer zentralen Thematik in einer Reihe von interdisziplinären Forschungsverbünden in Halle entwickelt und wird von den beiden naturwissenschaftlichen Schwerpunkten der Landesförderung „Molekulare Biowissenschaften“ und „Nanostrukturierte Materialien“ sowie dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) unterstützt. Es verstärkt und erweitert den traditionellen Fokus der Proteinbiochemie in Halle.
Einige Arbeitsgruppen des ZIK HALOmem werden im Jahr 2016 in den geplanten Forschungsneubau Charles Tanford Proteinzentrum umziehen.
Das Ziel des ZIK-Programms (vollständiger Titel „Zentren für Innovationskompetenz - ZIK: Exzellenz schaffen - Talente sichern“) des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) lautet „herausragende Forschungsansätze an Hochschulen und Forschungseinrichtungen in den ostdeutschen Ländern zu international renommierten Zentren auszubauen, um langfristig wirtschaftlich erfolgreiche, international wettbewerbsfähige Cluster zu entwickeln“.