Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Orden des landwirtschaftlichen Instituts. Foto: Uni Halle / Michael Deutsch
Download

Kontakt für die Medien

Manuela Bank-Zillmann
Telefon: +49 345 55-21004

Kontakt

Manuela Bank-Zillmann

Telefon: +49 345 55-21004
Telefax: +49 345 55-27404

Universitätsplatz 8/9
06108 Halle

Weiteres

Login für Redakteure





Sonderausstellung: Die Universität Halle im Ersten Weltkrieg

Nummer 123/2014 vom 17. Oktober 2014
Über die Auswirkungen des Ersten Weltkriegs auf die hallesche Universität berichtet eine neue Ausstellung der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU). Unter dem Titel „Trotz des Krieges! Die Universität Halle im Ersten Weltkrieg“ zeigt das Universitätsarchiv, welche Folgen der Krieg für die Universität und ihre Angehörigen hatte. Die Ausstellung ist vom 23. Oktober bis zum 15. Februar 2015 im Universitätsmuseum im Löwengebäude zu sehen. Die Vernissage findet am Mittwoch, 22. Oktober, um 18 Uhr statt.

Der Erste Weltkrieg ging keineswegs spurlos an der halleschen Universität vorbei: 602 Studierende, vier Dozenten, drei Beamte und drei Assistenten aus Halle sind während des Kriegs gefallen. Gemeinsam mit seinen Mitarbeitern hat Archiv- und Kustodieleiter Dr. Michael Ruprecht zahlreiche Dokumente aufbereitet, um die persönlichen Schicksale hinter den großen Zahlen zu finden: „Es ist ein Ziel der Ausstellung, das Leben der jungen Menschen von damals nachzuzeichnen und sie dadurch ein Stück lebendig zu machen.“ Mit vielen Fotos, Briefen und Akten will das Archiv der MLU diese persönlichen Geschichten anschaulich erzählen. Dabei kommt dem Studenten Hermann Reinhold eine besondere Rolle zu. Reinhold war selbst fast die gesamte Kriegszeit im Feld und hat viele Briefe in die Heimat geschickt. „Durch seine eindrucksvollen Beschreibungen wissen wir sehr viel über die Zeit an der Front“, so Michael Ruprecht. Deshalb finden sich auch zahlreiche Zitate aus Reinholds Briefen in der Ausstellung wieder.

Bis zu ein Drittel der halleschen Studierenden befand sich während der Kriegsjahre im Heeresdienst. Auch Dozenten, Assistenten und Beamte ließen sich vom Universitätsdienst beurlauben. „Dabei wurden sie von der Universität sogar unterstützt“, erklärt Dr. Michael Ruprecht, der die Ausstellung kuratiert hat. Für Studenten im Kriegsdienst wurde die Anwesenheitspflicht in Vorlesungen aufgehoben, Dozenten konnten ihre Lehrveranstaltungen abmelden. Während der Kriegszeit versuchte die Universität außerdem, ihre Angehörigen mit so genannten Liebesgaben an der Front zu unterstützen: „Neben aufmunternden Briefen hat die Universität Bücher verschickt, damit die Studenten im begrenzten Rahmen ihr Studium fortsetzen konnten“, erklärt Ruprecht. Auch innerhalb der Universität war der Krieg spürbar: „Feindliche Ausländer wurden vom Studienbetrieb ausgeschlossen. Außerdem gab es viele kriegsbedingte Lehrveranstaltungen.“ Dazu gehörte unter anderem ein Kurs über die „Ernährung unter besonderer Berücksichtigung der Jetztzeit“.

Die Ausstellung widmet sich darüber hinaus der turbulenten Nachkriegszeit bis 1921: Zwar waren viele Studenten in die Saalestadt zurückgekommen, doch aufgrund von bürgerkriegsähnlichen Zuständen musste die Universität mehrfach geschlossen werden. Gleichzeitig war sie nach dem Kriegsgeschehen international isoliert. Es dauerte noch viele Jahre, bis sich die Zustände an der halleschen Universität wieder normalisiert hatten.

Ausstellung: Trotz des Krieges! Die Universität Halle im Ersten Weltkrieg
Universitätsmuseum, Löwengebäude
Universitätsplatz 11, 06108 Halle (Saale)
23. Oktober 2014 bis 15. Februar 2015
Jeweils Di bis Fr von 11 bis 13 Uhr und 14 bis 18 Uhr; So von 14 bis 18 Uhr; an Feiertagen geschlossen
Eintritt frei; Führungen am 9. November, 7. Dezember 2014 und 11. Januar 2015 jeweils um 15 Uhr, weitere Führungen auf Anfrage möglich
Vernissage am 22. Oktober um 18 Uhr
Finissage am 15. Februar 2015 um 15 Uhr

 

Zum Seitenanfang