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Überbevölkerung und Wachstums-Kritik: Paul Ehrlich spricht an der Uni Halle

Nummer 054/2016 vom 26. April 2016
Gibt es zu viele Menschen auf der Welt, die zu viele Ressourcen verbrauchen? Darüber spricht der renommierte und auch umstrittene US-Biologe Prof. Dr. Paul R. Ehrlich am Mittwoch, 4. Mai, in der Aula der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU). Der Forscher sorgte bereits 1968 mit seinem Buch "Die Bevölkerungsbombe" für viel Aufsehen und rückte so das Thema Überbevölkerung ins Bewusstsein der breiten Öffentlichkeit. Der Vortrag findet in englischer Sprache statt und markiert den Auftakt einer neuen Vorlesungsreihe des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) Halle-Jena-Leipzig.

"Ehrlich ist einer der Begründer der Umweltbewegung und einer der größten lebenden Wissenschaftler. Eine hochkontroverse Person, dessen Thesen polarisieren. Wir freuen uns daher sehr, dass wir ihn als Redner gewinnen konnten. Seine Thesen helfen, über die komplexen Zusammenhänge zwischen Konsum und Naturschutz nachzudenken und die Welt mit anderen Augen zu sehen", sagt Henrique Miguel Pereira, Professor für Biodiversität und Naturschutz der MLU und des iDiv, das die Veranstaltung organisiert.

Paul Ehrlich beleuchtet in seinem Vortrag die aus seiner Sicht zunehmend dramatische demografische Situation und den damit verbundenen Ressourcenverbrauch durch die Industriestaaten. Dabei zeigt er Verbindungen zu Umweltkatastrophen, zur Verknappung wichtiger Ressourcen und auch zu einem Atomkrieg-Risiko auf. Seine Kritik gilt den Ökonomen, die seiner Meinung nach dem Irrglauben anhängen, ewiges Wachstum sei in einer Welt begrenzter Ressourcen möglich.

Der 83-jährige US-Amerikaner hat sich in den vergangenen Jahrzehnten einen Namen als Wachstums-Kritiker gemacht. Er ist gleichzeitig ein renommierter Entomologe, dessen Spezialgebiet die Schmetterlinge sind. In der "Millennium Alliance for Humanity and the Biosphere" engagiert sich der streitbare Wissenschaftler für eine nachhaltige Entwicklung. Er ist Autor von über 1.000 Publikationen, darunter rund 50 Büchern. Seine aktuellen Bücher beleuchten den zunehmenden Konsum der westlichen Industriestaaten kritisch.

Der Vortrag ist Auftakt der neuen Veranstaltungsreihe "iDiv Annual Lecture". Einmal pro Jahr sollen künftig renommierte Forscher aus der ganzen Welt nach Mitteldeutschland kommen, um über kontroverse Themen zu sprechen. Die Vorträge richten sie an eine breite Öffentlichkeit und finden abwechselnd in den Universitätsstädten Halle, Leipzig und Jena statt.

Am iDiv erforschen internationale Wissenschaftler die biologische Artenvielfalt der Erde. Gefördert wird es von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). iDiv ist eine zentrale Einrichtung der Universität Leipzig und wird zusammen mit der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und der Friedrich-Schiller-Universität Jena betrieben - sowie in Kooperation mit dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung - UFZ und weiteren außeruniversitären Forschungseinrichtungen.

Vortrag im Rahmen der "iDiv Annual Lecture"
Paul R. Ehrlich: Population, resources and the faith-based economy
Mittwoch, 4. Mai, 16.30 Uhr
Aula der MLU, Löwengebäude
Universitätsplatz 11, 06108 Halle (Saale)

 

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