Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Cornelia B. Horn
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Weitere Heisenberg-Professur stärkt Orient-Forschung an der Universität Halle

Nummer 105/2016 vom 04. Oktober 2016
Die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) besetzt – unterstützt durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) – eine weitere Heisenberg-Professur: Die international renommierte Orientwissenschaftlerin Cornelia B. Horn übernimmt zum Wintersemester 2016/17 die Professur "Sprachen und Kulturen des Christlichen Orients". Ihre Ernennung durch Rektor Prof. Dr. Udo Sträter erfolgte zum 1. Oktober. Mit der Berufung wird die Alleinstellung des Orientalischen Instituts der MLU weiter gestärkt, das in Forschung und Lehre die islamischen, orientalisch-christlichen und jüdischen Traditionen gemeinsam in den Blick nimmt.

"Ich freue mich sehr darüber, dass es uns gelungen ist, Cornelia Horn für diese in Deutschland einzigartige Professur zu gewinnen. An das Orientalische Institut kommt mit ihr eine hervorragende und vielseitige Wissenschaftlerin, die in ihrer Forschung die Bedeutung der orientalischen Christen für die kulturelle und soziale Entwicklung der Gesellschaften im Nahen Osten bearbeitet", sagt Rektor Sträter. Die Finanzierung der Professur durch die DFG stärke zudem auch eines der sogenannten Kleinen Fächer, die bundesweit unter dem Druck von Einsparungen stehen: "Wir führen im Universitätsbund mit Jena und Leipzig auch intensive Gespräche darüber, wie wir auf dem Gebiet der Orientwissenschaften gemeinsam weitere Drittmittel in relevanter Höhe einwerben können."

Cornelia B. Horn, Jahrgang 1968, studierte Klassische Philologie, Philosophie, Orientalische Sprachen, Kirchengeschichte, Computer gestützte linguistische Textanalyse sowie Theologie in Deutschland, Liechtenstein, der Schweiz und den USA. Sie widmete sich ausführlich dem Studium der arabischen, syrischen, äthiopischen, hebräischen, armenischen, georgischen und koptischen Sprachen. Sie wurde 2001 mit einer Arbeit zur theologischen Kontroverse im Palästina des 5. Jahrhunderts um Petrus den Iberer promoviert. Cornelia Horn habilitierte sich 2011 in Tübingen mit weiteren Arbeiten zur Rezeption dieses für das frühe Christentum wichtigen Asketen und Theologen sowie zur Stellung von Frauen und Kindern im Christlichen Orient unter kultureller und historischer Perspektive. Nach mehreren Stationen in den USA war Horn Humboldt Fellow an der Humboldt-Universität zu Berlin und an der Universität Regensburg. Seit 2014 forschte sie an der Freien Universität Berlin als Heisenberg-Stipendiatin. Die DFG überführte das Stipendium nun in die Heisenberg-Professur "Sprachen und Kulturen des Christlichen Orients" an der MLU. Diese wird nach dem Auslaufen der DFG-Förderung 2019 in den Haushalt der Universität übernommen und verstetigt.

Am Orientalischen Institut der MLU erforschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler das Judentum, das Christentum und den Islam im Orient als jeweils eigenständige Kultur- und Religionsgemeinschaften, sowie deren Beziehungen, Gemeinsamkeiten und Konflikte untereinander. Cornelia Horn setzt in ihrer künftigen Arbeit einen Schwerpunkt im Bereich der historisch-philologischen Arbeiten, wird aber auch neue Zugänge zu den kulturellen und literarischen Quellen des Christlichen Orients durch Methoden der sogenannten "digital humanities" schaffen. Darüber hinaus liegt ein weiterer Fokus ihrer Arbeit auf dem Themenkomplex Migration und Integration, der zahlreiche Aspekte umfasst, zum Beispiel die gesellschaftliche Rolle orientalischer Christen in Europa und dem Nahen Osten sowie die Integration orientalischer Christen im Zusammenleben mit westlichen Christen, Juden und Muslimen in nahöstlichen und europäischen Kontexten.

Die Heisenberg-Professur der DFG bietet seit 2006 exzellenten und berufbaren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern maximal fünf Jahre lang eine von der DFG finanzierte Stelle, die - als Tenure Track - die unbefristete Weiterbeschäftigung durch die jeweilige Universität vorsieht. Jährlich bewilligt die DFG nur rund 20 dieser Professuren. 

 

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