Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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VW-Stiftung fördert Kooperationsprojekt der Universität Halle mit Aserbaidschan

Nummer 136/2016 vom 12. Dezember 2016
Wie kann einem Land der Übergang von der Planwirtschaft zur globalen Marktwirtschaft gelingen? Was bedeutet eine solch tiefgreifende Transformation für das Rechtssystem? Diesen Fragen widmet sich ab 2017 eine neue Forschungsstelle am Institut für Wirtschaftsrecht der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU). Mit 560.000 Euro fördert die Volkswagenstiftung das Projekt zur Rechtstransformation in der Republik Aserbaidschan, das auch dazu beitragen will, Lehre und Forschung vor Ort zu modernisieren.

"Rechtstransformation im Wirtschaftsrecht und Infrastruktur für rechtswissenschaftliche Forschung in Aserbaidschan: Entwicklungen und Herausforderungen" lautet der Titel des Projekts, in dessen Rahmen künftig auch sehr gute junge Wissenschaftler der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften aus Aserbaidschan in Halle qualifiziert werden sollen. Am Institut für Wirtschaftsrecht der MLU wird zu diesem Zweck eine gemeinsame deutsch-aserbaidschanische Forschungsstelle für Rechtstransformation aufgebaut. Das Projekt startet im Frühjahr 2017, sobald das bereits laufende Berufungsverfahren für eine Juniorprofessur, bei der auch die Leitung der Forschungsstelle angesiedelt sein soll, abgeschlossen ist. An der Partneruniversität der MLU, der staatlichen Universität in Baku, sollen zudem ein Zentrum für Rechtsvergleichung und Rechtsharmonisierung gegründet sowie ein Graduiertenprogramm zum Wirtschaftsrecht aufgebaut werden.

Zehn Millionen Menschen leben im erdölreichen Aserbaidschan, das sich 1991 von der zerfallenden Sowjetunion unabhängig machte und heute zu den noch nicht voll entwickelten Rechtsstaaten gehört. "In Aserbaidschan ist aber der Übergang von einem planwirtschaftlich orientierten zu einem marktwirtschaftlichen System bislang erfolgreich verlaufen und wir wollen analysieren, was genau geschehen ist", sagt Projektleiter Prof. Dr. Christian Tietje, der dem Institut für Wirtschaftsrecht an der MLU vorsteht. Zugleich wollen die Juristen den Prozess der allmählichen Internationalisierung der Wirtschaftsordnung im Transformationsstaat Aserbaidschan begleiten. "Der Erfolg der bisherigen Reformen war vor allem durch den Ölreichtum bedingt. Jetzt müssen allmählich auch die anderen Wirtschaftszweige stärker reformiert werden, und das macht die Kooperation so spannend", so Tietje.

Das Projekt wird von der Volkswagenstiftung für insgesamt vier Jahre gefördert. Die Mittel stammen aus der Initiative der Stiftung "Zwischen Europa und Orient - Mittelasien/Kaukasus im Fokus der Wissenschaft", über die eine Reihe strukturell orientierter Maßnahmen, wie Qualifizierungs- und Ausbildungsmaßnahmen, in den Zielländern gefördert wird. Auch das Bildungsministerium der Republik Aserbaidschan unterstützt das Programm und hat die Finanzierung für zwei Doktorandenstellen in Aussicht gestellt. 

 

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