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Harvard-Professor spricht an der Uni Halle über die Geschichte der Sklaverei

Nummer 064/2018 vom 22. Mai 2018
Die Geschichte der Sklaverei ist verbunden mit vielen Aufständen und Rebellionen. Gerade auf Jamaika gab es im 18. Jahrhundert zahlreiche gewalttätige Auseinandersetzungen. Der Verlauf dieser Revolten steht im Zentrum eines Vortrags des renommierten US-Historikers Prof. Vincent Brown von der Harvard University an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU). Am Mittwoch, 30. Mai, 18.30 Uhr spricht er über das Thema: "The Coromantee War: Charting the Course of an Atlantic Slave Revolt". Die Veranstaltung findet im Rahmen der "Muhlenberg Lectures" des Mühlenberg-Zentrums für Amerikastudien und der Ringvorlesung "Karibik: Konfliktualität und Relation" statt.

"Es ist eine große Ehre, dass Vincent Brown als Referent in Halle zu Gast ist, denn er zählt zu den führenden Wissenschaftlern auf diesem Gebiet und kommt zum ersten Mal nach Deutschland", sagt der Amerikanist Prof. Dr. Erik Redling, der Geschäftsführender Direktor des Mühlenberg-Zentrums für Amerikastudien ist. Prof. Vincent Brown spricht in seinem Vortrag über die räumliche Dimension und die Geschichte von militanten Handlungen in der frühneuzeitlichen atlantischen Welt, die das gesamte Gebiet des Atlantiks und der anliegenden Regionen umfasst. Dort führten versklavte Afrikaner von der Goldküste, die als "Coromantees" bezeichnet wurden und als besonders aufrührerisch galten, im 17. und 18. Jahrhundert zahlreiche Verschwörungen und Revolten durch. Jamaika war damals Teil des Britischen Weltreichs und der dortige Aufstand von 1760 bis 1761 war einer der größten und folgenreichsten: Etwa 1.500 Sklaven waren daran beteiligt. Sie zerstörten zahlreiche Plantagen auf der Insel und töteten viele hellhäutige Inselbewohner. Der Aufstand wurde letztlich blutig niedergeschlagen, zahlreiche Sklaven wurden getötet, verschleppt oder nahmen sich das Leben.

Hierauf nimmt Brown in seinem Vortrag Bezug und zeigt anhand einer selbst gestalteten interaktiven Karte, wie sich die Konflikte zeitlich und räumlich entwickelt haben. Er nutzt die Kartografie, um daran die Geschichte der Ereignisse zu erzählen. Denn die Aufstände setzten sich aus zahlreichen kleinen Auseinandersetzungen zusammen. "Er zeigt dabei neue Perspektiven auf und erklärt unter anderem, welches Wissen die Sklaven aus Afrika für die Aufstände verwendet haben. Dabei wird ihre aktive Rolle im Widerstand und dessen Bedeutung für die westliche Welt beleuchtet", sagt Redling.

Vincent Brown ist Professor für Geschichte, afrikanische und afro-amerikanische Studien an der Harvard University. Er forscht vor allem zur atlantischen Geschichte, zur afrikanischen Diaspora und zur Geschichte der Sklaverei. Dabei arbeitet er bevorzugt multimedial.

Die "Muhlenberg Lectures" sind eine Vortragsreihe des Mühlenberg-Zentrums der MLU, für die das Zentrum jeweils führende Forscherinnen und Forscher der Anglistik und Amerikanistik zu Gastvorträgen nach Halle einlädt.

Die gegenwärtige Ringvorlesung "Karibik: Konfliktualität und Relation" ist ein Gemeinschaftsprojekt des Instituts für Anglistik und Amerikanistik mit dem Institut für Romanistik der MLU. Die weiteren Veranstaltungen im Überblick: https://muhlenbergcenter.uni-halle.de/events/ringvorlesung-karibik-konfliktualitat-und-relation/

Muhlenberg Lecture: "The Coromantee War: Charting the Course of an Atlantic Slave Revolt"
Mittwoch, 30. Mai 2018, 18.30 Uhr
Steintor-Campus, Hörsaal I
Adam-Kuckhoff-Straße 35
06108 Halle (Saale)

Der Vortrag findet in englischer Sprache statt.

 

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