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Wissenschaft, die wirkt: Forscher der Uni Halle und Kooperationspartner erhalten Transferpreise
Der mit 1.000 Euro dotierte Transferpreis in der Kategorie "Erfolgreiche regionale Transferkooperation" wird von der Stadt Halle gestiftet. In diesem Jahr wird die Kooperation "Service Learning an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg" ausgezeichnet, die von Dr. Holger Backhaus-Maul, Institut für Pädagogik der MLU, gemeinsam mit Christine Sattler von der Freiwilligen-Agentur Halle-Saalekreis e.V., geleitet wird. Seit über zehn Jahren werden an der MLU fachübergreifend Lehrveranstaltungen nach dem Konzept des Service Learning angeboten. Ziel der Seminare ist es, die im Studium erworbenen Kenntnisse und Kompetenzen in relevanten gesellschaftlichen Handlungsfeldern anzuwenden. Dafür arbeiten die Studierenden in konkreten Projekten mit Organisationen aus Gesellschaft, Wirtschaft und Kultur zusammen. Jährlich durchlaufen bis zu 100 Studierende das Programm, über 50 Praxispartner haben sich bereits daran beteiligt. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auch auf der Einbeziehung internationaler Studierender. Im Rahmen der Kooperation konnten die MLU und die Freiwilligenagentur mehrere hochrangige Drittmittelfinanzierungen einwerben. Die Umsetzung von Service Learning an der MLU wurde zudem unter anderem mit dem Integrationspreis des Landes Sachsen-Anhalt 2013 ausgezeichnet.
In der Kategorie "Anwendungsorientierte Dissertation" erhält der Wirtschaftsinformatiker Dr. Uwe Bretschneider den mit 1.000 Euro dotierten Transferpreis, der von der Stadtwerke Halle GmbH gestiftet wird. Bretschneider erforschte in seiner Promotion computerbasierte Methoden, mit denen sich sogenannte Hate Speech - beleidigende oder hasserfüllte Nachrichten in Sozialen Medien -automatisch erkennen lässt. Das von ihm entwickelte Programm entdeckt in deutschen und englischen Texten nicht nur für Hate Speech typische Wörter, sondern analysiert auch, gegen welche Personengruppe sich diese richtet, zum Beispiel gegen Migranten oder Politiker. Im Vergleich zu bereits existierenden Verfahren konnte die hallesche Entwicklung bessere, also treffgenauere Ergebnisse liefern. Die entwickelten Softwareapplikationen könnten als voll- oder halbautomatische Unterstützung für Redakteure in Sozialen Netzwerken oder als Nachrichtenfilter in besonders schützenswerten Umgebungen, zum Beispiel Kinder- und Jugendforen, eingesetzt werden.
Den mit 500 Euro dotierten Preis in der Kategorie "Anwendungsorientierte Bachelor- und Masterarbeiten" erhält die Physikerin Alexandra Dohrmann, die ihre Bachelorarbeit bei Prof. Dr. Roland Scheer vom Institut für Physik der MLU anfertigte. Dohrmann nutzte ein neuartiges Testverfahren, um die Auswirkungen des Einbaus von Selen in die Halbleitermaterialien von Solarzellen zu untersuchen. Die Arbeit liefert neue Erkenntnisse für das grundlegende Verständnis der Testmethode am neuen Material. Außerdem konnte die Physikerin so zeigen, dass das neue Material effizienter ist. Die Erkenntnisse lassen sich somit direkt in die Produktionspraxis von Solarzellen umsetzen. Das Preisgeld für die Auszeichnung stiftet ebenfalls die Stadtwerke Halle GmbH.
Die Transferpreise der MLU, der Stadt Halle und der Stadtwerke Halle GmbH richten sich an Forscherinnen und Forscher sowie Alumni der Universität Halle, die wissenschaftliche Problemstellungen von hoher Relevanz für die wirtschaftliche oder gesellschaftliche Praxis aufgreifen und innovative Lösungen mit deutlichem Umsetzungspotenzial entwickeln. Gewürdigt werden zudem Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die sich durch intensive Kooperationen mit Unternehmen auszeichnen. Die Auswahl der Preisträgerinnen und -träger trifft eine Jury aus Vertreterinnen und Vertretern der MLU und der Stadt Halle (Saale).
Die Vergabe der Transferpreise 2018 findet in diesem Jahr im Rahmen der Deutschlandstipendienvergabe der MLU statt. Die Veranstaltung beginnt am Dienstag, 20. November, 16 Uhr, in der Aula des Löwengebäudes. Pressevertreter sind zur Berichterstattung herzlich eingeladen.