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Kurzes, intensives Training verbessert Gesundheit von Kindern
Beim hochintensiven Intervalltraining (HIIT) wechseln sich kurze Phasen intensiver körperlicher Belastung mit Erholungsphasen ab. "Je höher die Intensität ist, desto größer scheinen die Anpassungseffekte auch bei Kindern zu sein", sagt Dr. Sascha Ketelhut vom Institut für Sportwissenschaft der MLU. Es komme also weniger darauf an, sich sehr lange zu bewegen, sondern sich in kurzer Zeit möglichst intensiv zu bewegen. "Interessanterweise entspricht genau diese intermittierende Belastungsform dem natürlichen Bewegungsverhalten von Kindern", so Ketelhut. Kinder gehen nicht unbedingt längere Strecken Joggen. Vielmehr entspricht es ihrem natürlichen Spiel- und Bewegungsverhalten, dass sich intensive Belastungsphasen und kurze Erholungsphasen ständig abwechseln, wie beispielsweise bei Lauf- und Fangspielen.
Die Effekte von HIIT sind bei Erwachsenen gut untersucht, bei Kindern gibt es hierzu allerdings erst wenige wissenschaftliche Erkenntnisse außerhalb des Leistungssports. Ein Forschungsteam um Ketelhut integrierte die Methode daher in den regulären Sportunterricht von Drittklässlern. Die ersten 20 Minuten machten die Kinder statt des üblichen Schulsports bewegungsintensive Spiele wie Staffelläufe mit kurzen Sprints oder Zirkeleinheiten, die immer wieder von kurzen Erholungszeiten unterbrochen wurden. "Wir haben dabei immer versucht, intensive Bewegungsformen auszuwählen, die aber zugleich Spaß machen", sagt Ketelhut. Die Trainingseinheiten wurden häufig mit Musik und Choreographien verbunden. Die Studie lief lediglich über drei Monate, konnte in dieser Zeit aber bereits eindeutige Effekte erzielen. Sowohl in der Ausdauerleistungsfähigkeit als auch beim Blutdruck zeigten sich signifikante Verbesserungen über den Versuchszeitraum hinweg. Damit könne gesundheitlichen Problemen auch langfristig vorgebeugt werden, so Ketelhut. "Hoher Blutdruck bei Kindern führt häufig zu hohem Blutdruck im Erwachsenenalter."
Die Ergebnisse sprechen dafür, HIIT in den regulären Sportunterricht zu integrieren, da diese Trainingsmethode effektiv, motivierend und kindgerecht zugleich sei, so Ketelhut. Das Training ist zudem sehr zeitökonomisch und lässt sich gut in das reguläre Schulsportcurriculum integrieren.
Über die Studie: Ketelhut et al. Effectiveness of Multi-activity, High-intensity Interval Training in School-aged Children. International Journal of Sports Medicine (2020). doi: 10.1055/a-1068-9331