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Wie lassen sich bedrohte oder sogar zerstörte Kulturgüter mit moderner Technik retten?
Die Veranstaltung knüpft an das Projekt "Scanning for Syria" an, in dessen Rahmen bereits über 3.000 Jahre alte Tontafeln des Assyrischen Reichs rekonstruiert werden konnten. "Die Tafeln sind während des Bürgerkriegs 2013 im syrischen Ar-Raqqa von der Terrororganisation Islamischer Staat zerstört worden. Allerdings gab es noch Silikonabdrücke, die Forschende der Universität Leiden in den 1990er Jahren angefertigt hatten", sagt Dr. Hubert Mara, Juniorprofessor für eHumanities an der MLU. Mara ist ein Experte auf dem Gebiet der digitalen Archäologie und erforscht, wie verwitterte Inschriften oder beschädigte Keilschrifttexte in 3D-Messdaten umgewandelt werden können. Mit Hilfe hochauflösender 3D-Scans der Abdrücke konnten Forschende sehr präzise Rekonstruktionen der ursprünglichen Tontafeln erstellen und mit einem 3D-Drucker exakte Kopien anfertigen.
Das Gleiche möchte das niederländisch-deutsche Team nun für weitere Kulturgüter im Raum Mesopotamien, zu dem Teile des heutigen Iraks, Syriens und der Türkei gehören, umsetzen. Aus der Region stammen die mehr als 5.000 Jahre alten Keilschrifttafeln, die zu den ältesten noch erhaltenen Schriftzeugnissen der Menschheit gehören. Im Rahmen des Workshops diskutieren Vertreterinnen und Vertreter aus Archäologie, Informatik und Forensik gemeinsame Wege, um Keilschrifttafeln und andere Kulturgüter digital zu erfassen, um sie besser zu erforschen und gleichzeitig vor Zerstörung zu schützen.
Die Veranstaltung findet sowohl online als auch im Lorentz-Center in den Niederlanden statt. Hubert Mara organisiert den Workshop gemeinsam mit Forschenden der Universitäten Leiden und Delft aus den Niederlanden sowie der Universität Leuven in Belgien.
Weitere Informationen zur Veranstaltung unter: https://www.lorentzcenter.nl/securing-data-in-mesopotamia-new-technologies-for-secured-cuneiform-texts.html