Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Die Großtrappe gehört zu den Verlierern des Artenwandels in Sachsen-Anhalt
Foto: Uni Halle / Markus Scholz
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Artensterben in Sachsen-Anhalt? Neue Ausstellung an der MLU

Nummer 124/2023 vom 10. Oktober 2023
Wie wirkt sich der Klimawandel auf die Tierwelt in Sachsen-Anhalt aus? Gibt es nur Verlierer oder auch Gewinner? Welche Rolle spielen naturkundliche Sammlungen dabei, diese Rätsel zu lösen? Antworten auf diese und andere Fragen liefert die Sonderausstellung "Artenwende – Biodiversitätswandel in Sachsen-Anhalt" des Zentralmagazins Naturwissenschaftlicher Sammlungen der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) und des Doms zu Halle. Die Schau ist ab Montag, 23. Oktober, zu sehen.

Der Klimawandel ist ein weltweites Phänomen, seine Folgen für die Tier- und Pflanzenwelt variieren jedoch von Region zu Region stark. "Oftmals bleibt das Thema sehr abstrakt. Mit unserer Ausstellung wollen wir die Folgen des Klimawandels und des Artensterbens für Sachsen-Anhalt ganz konkret zeigen", sagt PD Dr. Hendrik Müller, Kustos der Zoologischen Sammlung der MLU und Kurator der neuen Ausstellung. Gezeigt werden sowohl Exponate von Arten, die von den aktuellen Entwicklungen profitieren, als auch von den Verlierern des Klimawandels. Der Wolf und der Bienenfresser gehören in Sachsen-Anhalt zu den Arten, deren Bestand sich in den vergangenen Jahren wieder vergrößert hat. "Der Bienenfresser profitiert auch ganz konkret von der Erwärmung, ebenso wie andere wärmeliebende Arten, zum Beispiel die Gottesanbeterin", so Müller. Auf der Verliererseite steht etwa die Großtrappe, deren Lebensraum in den vergangenen Jahrzehnten durch Landwirtschaft und Bebauung immer weiter zurückging. Auch der Luchs, der mit großem Aufwand wieder im Harz angesiedelt werden sollte, ist durch das aktuelle Waldsterben stark bedroht.

Welche Rolle naturwissenschaftliche Sammlungen bei der Erforschung der Artenvielfalt spielen können, ist ebenfalls Teil der Ausstellung. "Sie sind nicht nur Archive der Artenvielfalt, sie dokumentieren auch ihre Veränderung. Nur durch sie wird es möglich, den Wandel zu begreifen und zu belegen", so Müller. Deutlich wird dieser Aspekt an zwei Schaukästen zu Bienen. Einer zeigt alle 187 Bienenarten, die im Laufe der Zeit in Sachsen-Anhalt nachgewiesen wurden. Der andere beinhaltet nur noch jene, die es nach wie vor in der Region gibt und die nicht vom Aussterben bedroht sind - gerade einmal 43 Arten. Zu sehen sind auch verschiedene Exponate aus einer Sammlung zu Vögeln, Säugetieren und Insekten des Mansfelder Landes, die bis in das 19. Jahrhundert zurückreicht.

Der neben dem ZNS gelegene Dom zu Halle beteiligt sich ebenfalls an der Schau: Thematisch widmet sich der Teil dem Artensterben, dem Schöpfungsglauben sowie der Rolle des Menschen als "Bewahrer der Schöpfung", wie ein Motto verschiedener christlicher Friedens- und Umweltinitiativen lautet.

Erstmals zu sehen ist die Ausstellung bereits zur Vernissage am Mittwoch, 18. Oktober, 18 Uhr. Eine Teilnahme ist nach vorheriger Anmeldung unter koordination@zns.uni-halle.de möglich. Regulär besucht werden kann sie ab Montag, 23. Oktober, 14 Uhr.

 

Sonderausstellung "Artenwende - Biodiversitätswandel in Sachsen-Anhalt" 
23. Oktober 2023 bis 13. Januar 2024
Montag bis Samstag von 14 bis 18 Uhr
An Feiertagen sowie zwischen Weihnachten und Silvester geschlossen

Zentralmagazin Naturwissenschaftlicher Sammlungen und Dom zu Halle
Domplatz 4 und Domstraße 3, 06108 Halle (Saale)
Eintritt frei

Die Großtrappe gehört zu den Verlierern des Artenwandels in Sachsen-Anhalt / Foto: Uni Halle / Markus Scholz
Die Großtrappe gehört zu den Verlierern des Artenwandels in Sachsen-Anhalt / Foto: Uni Halle / Markus Scholz
Einblick in die neue Sonderausstellung am Zentralmagazin Naturwissenschaftlicher Sammlungen / Foto: Uni Halle / Markus Scholz
Einblick in die neue Sonderausstellung am Zentralmagazin Naturwissenschaftlicher Sammlungen / Foto: Uni Halle / Markus Scholz
Das Waldsterben macht dem Luchs zu schaffen. / Foto: Uni Halle / Markus Scholz
Das Waldsterben macht dem Luchs zu schaffen. / Foto: Uni Halle / Markus Scholz
 

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