Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Stuart Parkin
Foto: Marco Warmuth / Max-Planck-Institut für Mikrostrukturphysik
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Außergewöhnliche Auszeichnung: US-Akademie ehrt Stuart Parkin als Erfinder moderner Festplatten

Nummer 001/2024 vom 05. Januar 2024
Die National Academy of Engineering in den USA würdigt Prof. Dr. Stuart Parkin mit dem renommierten Charles-Stark-Draper-Preis. Die Auszeichnung erhält der Physikprofessor der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) und Direktor des Max-Planck-Instituts für Mikrostrukturphysik für die Entwicklung der modernen Festplattentechnologie. Der Preis ist mit 500.000 US-Dollar dotiert und gilt als bedeutende Auszeichnung für herausragende technologische Innovationen. Ausgezeichnet wurde in der Vergangenheit etwa die Erfindung des World Wide Web, der GPS-Technologie oder der Lithium-Ionen-Batterie. Den Preis erhält Parkin am 21. Februar 2024 in Washington.

Mit seiner Forschung hat Stuart Parkin vor über 20 Jahren eine neue Ära der Speichertechnologie eingeleitet: Seine Arbeit und seine Patente auf dem Gebiet der Spintronik ermöglichten es Unternehmen, die Datendichte auf Festplatten um das 1.000-fache zu erhöhen. Erst dadurch wurden moderne Speichertechnologien, wie Cloudspeicher und Streamingdienste, überhaupt möglich. Auch heute basieren die meisten Festplatten auf Parkins Arbeit.

"Die rasante Entwicklung der Speichertechnologie wäre ohne Stuart Parkin undenkbar. Mit seiner bahnbrechenden Forschung hat er die Basis für unsere moderne Medienwelt gelegt. Für diese Pionierarbeit wird Stuart Parkin mit dem begehrten Draper Prize geehrt und reiht sich damit in die Liste der namhaftesten Erfinder unserer Zeit ein. Dass ein solcher Forscher von Weltrang seit vielen Jahren in Sachsen-Anhalt tätig ist und hier beste Bedingungen vorfindet, ist ein starker Beleg für unsere exzellente Wissenschaftslandschaft", sagt Wissenschaftsminister Sachsen-Anhalts Wissenschaftsminister Prof. Dr. Armin Willingmann.

"Stuart Parkin ist ein einzigartiger Innovator. Das wird mit dem Draper Prize noch einmal unterstrichen. Im Namen der gesamten Universität gratuliere ich unserem Professor zu dieser besonderen Auszeichnung. Seine bahnbrechenden Erfindungen legten die Grundlage für die moderne Informations- und Medientechnologie, also Computer-Clouds, Streamingdienste und weitere Angebote, die wir heute wie ganz selbstverständlich nutzen. Parkin steht nun völlig zurecht in einer Reihe mit Personen, deren Arbeit das Leben nahezu jedes Menschen prägen", sagt MLU-Rektorin Prof. Dr. Claudia Becker.

Parkin leitet das Department "NISE - Nano-Systems from Ions, Spins and Electrons" am MPI in Halle und ist Professor am Institut für Physik der MLU. 2014 wechselte der Spitzenphysiker im Rahmen einer Alexander von Humboldt-Professur, Deutschlands höchstdotiertem internationalen Forschungspreis, als gemeinsamer Professor an die MLU und das MPI. Zuvor war er am IBM Almaden Research Center und der Stanford University in den USA tätig. Für seine Forschung erhielt Parkin mehrere hochkarätige Auszeichnungen, darunter den mit einer Million Euro dotierten Millennium Technologie-Preis der finnischen Akademie für Technologie sowie den King Faisal Prize. Der Europäische Forschungsrat förderte den Physiker bereits zweimal im Rahmen der begehrten ERC Grants. Parkin hat mehr als 680 Fachartikel veröffentlicht und über 120 Patente angemeldet.

Der Draper-Preis ist die dritte hochkarätige Auszeichnung, die Parkin in den vergangenen Wochen erhalten hat: Im Dezember verlieh ihm die American Physical Society (APS) die "APS Medal for Exceptional Achievement in Research". Im November wurde Parkin in die Liste der "Citation Laureates 2023" des Unternehmens Clarivate aufgenommen, in die nur Forschende mit Fachartikeln aufgenommen werden, die mehr als 2.000 Mal zitiert worden sind. Das trifft auf gerade einmal 0,01 Prozent aller seit 1970 veröffentlichten wissenschaftlichen Arbeiten zu.

Zur Pressemitteilung der National Academy of Engineering: https://www.nae.edu/311410/National-Academy-of-Engineering-Announces-Winner-of-2024-Charles-Stark-Draper-Prize-for-Engineering

 

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